China macht Albanien fit für die EU

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Albanien gehört zu den ärmsten Ländern Europas, nur Moldawien ist noch ärmer. Das Land der Adlersöhne liegt an der Südküste der Adria, nur 40 km entfernt vom Absatz des italienischen Stiefels. Im Süden grenzt Albanien an Griechenland, im Westen an Mazedonien und im Norden an Montenegro und Kosovo. Die Wirtschaft wächst mit 3,4 % und Albanien kommt laut Internationalem Währungsfond „gut mit seinen Reformen voran“.

Albanien ist jedoch noch kein Mitglied der EU, die Beitrittverhandlungen sollen voraussichtlich 2019 beginnen. Das Rechtssystem sei noch schwach, die organisierte Kriminalität zu stark und Albanien sei der grösste illegale Drogen-Produzent Europas, munkeln EU-Politiker.

Albanien gilt mit seiner alten Geschichte und den wunderschönen Hafenstädten als strategisch sehr interessant. So liegt das Land nördlich genug, dass man über Häfen Osteuropa gut beliefern kann und südlich genug, dass man mit dem Schiff gerade noch am italienischen Stiefel vorbei Nordafrika erreicht. Und: wer in die Adria will, muss an Albanien vorbei.

Die Chinesen haben deshalb die Konzession für den Flughafen von Tirana erworben, vorerst bis 2025. Sie überlegen, den Hafen zu erweitern und bauen für 200 Millionen Euro eine neue Nationalstrasse Richtung  Mazedonien. Für fast 450 Millionen Euro haben sie zwei Ölfelder gekauft, die sie von Shell ausbeuten lassen. Albaniens Bauern bekommen 1,3 Millionen Euro Kredit, um neue Maschinen zu kaufen. Und China ist inzwischen der zweitgrösste Handelspartner Albaniens. Eine Transadriatische Öl- und Gas-Pipeline, an der Shell mit 20 % der grösste Investor ist, gibt es inzwischen auch.

Die EU hingegen hat in 27 Jahren nur rund eine Milliarde Euro investiert. Während sich die EU in einer politisch schwachen Lage befindet, übernehmen die Chinesen ganz still die Wirtschaft in Albanien. (Shqip News)

Erstellt: 30.06.2018, 00:22 Uhr

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