Mazedonien: Orthodoxe Albaner finden zu ihren Wurzeln zurück

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Die Albaner in Mazedonien gehören fast ausschliesslich dem Islam an. Als Sunniten bekennen sie sich zum Koran und zur Sunna (Tradition des Propheten Mohammed, Friede sei mit ihm) und folgen der i.d.R. der Rechtsschule der Hanafiten. Orthodoxe oder katholische Christen sind hingegen unter den Albanern in Mazedonien nahezu keine anzutreffen – dies nicht, weil es keine gäbe, sondern weil sich die Albaner der orthodoxen Glaubensgemeinschaft über Jahrzehnte hinweg slawirisiert haben und sich heute als ethnische Mazedonier betrachten.

In den letzten Jahren ist jedoch eine verstärkte Präsenz der orthodoxen Albaner im öffentlichen Leben Mazedoniens, die auch als „nationale Wiedergeburt“ bezeichnet wird, zu beobachten. Massgeblich dazu beigetragen hat der bekannte Politiker Branko Manoillovski, der sich als orthodoxen Albaner bezeichnet und Abgeordneter der albanischen Partei von Ali Ahmeti im mazedonischen Parlament ist. Er kündigte an, seine Stimme im Parlament zu nutzen, um die orthodoxen Albaner in das Bewusstsein der mazedonischen Öffentlichkeit zu rücken. In einem Interview gab der albanische Publizist und Schriftsteller Kim Mehmeti, selbst ein bekennender Muslim, bekannt, aus einer orthodoxen Familie zu stammen.

Während der Feierlichkeiten zum albanischen Nationaltag im Jahr 2014 in Shkup forderte Branislav Sinadinovski die Gründung einer albanisch-orthodoxen Kirche in Mazedonien. Der orthodoxe Albaner Sinadinovski ist der Autor Buches Orthodoxe Albaner in der Republik Mazedonien. Im April 2016 wurde sein Buch an der staatlichen Universität Tetova vorgestellt. Der stellvertretende Parlamentspräsident Rafiz Aliti hielt eine Rede und forderte die muslimischen Albaner dazu auf, ihre orthodoxen albanischen Brüder zu achten und sie vor Assimilation zu schützen.

Im August 2017 wurde die Gemeinschaft der orthodoxen Albaner in Mazedonien (alb. Bashkësia Ortodokse e Shqiptarëve të Maqedonisë) gegründet. (Shqip News)

Erstellt: 27.08.2018, 21:36 Uhr

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