Der albanische Premierminister Edi Rama hat in einem Interview mit dem italienischen Magazin L’Esspreso einige Details aus seinem persönlichen und beruflichen Leben preisgegeben. Rama erklärte ausdrücklich:

Albanien ist und bleibt das pro-europäischste Land Europas.

Der italienische Journalist Roberto Di Caro fragte Rama während des Interviews nach seinen Beziehungen zur Türkei und nach der Zukunft Albaniens in der EU. Der Premierminister antwortete, dass Albanien ein proeuropäisches Land sei und die Türkei darauf warte, dass Europa endlich seine Türen öffnet.

Auf die Behauptung des Journalisten, Erdoğan, der jetzt die Türkei «mit eiserner Hand regiere», habe in die «Islamisierung» Albaniens viel Geld investiert, wie zum Beispiel dem Bau einer neue Moschee im Zentrum von Tirana, antwortete Rama diplomatisch:

Wir waren das einzige Land, das den Nazis keine Juden gaben, sie wurden von muslimischen Familien aufgenommen und beschützt. Ich bin Katholik, der Sohn aus meiner ersten Ehe ist Orthodox, meine jetzige Frau ist Muslima, unser jüngster Sohn hat sich entscheiden, Buddhist zu werden. Was die Türkei und Erdoğan betrifft, so ist das Problem komplexer: Er hat Reformen und viele positive Sachen bewirkt. Er erwartet, dass Europa endlich die Türen öffnet. Der Putsch-Versuch war eine Ohrfeige für ihn.

Dies hat das Paradigma der Türkei, als Vorreiter Europas in der muslimischen Welt untergraben, obwohl ich der Überzeugung bin, dass es sein Wunsch war, eine Brücke zwischen der muslimischen Welt und Europa aufzubauen.

Erstellt: 20.05.2018, 01:51 Uhr